#19
1:54 Uhr, ich bin ein bisschen betrunken, aber auch nur ein bisschen. Das Gefühl, dass jetzt der richtige Moment wäre, etwas besonderes anzufangen. In nur einer Nacht einen Jahrhundertroman schreiben, zum Beispiel. Oder irgendwie die Liebe finden, endlich. Aber ich. Ich sitze wieder nur in der menschenleeren Küche und lasse alle wichtigen Momente verstreichen. Ohne, dass es mir wirklich etwas ausmacht. Ohne, dass sich Wehmut einstellt. Kein bisschen.
Die wichtigen Momente rennen fast so schnell vor mir weg, wie die wichtigen Menschen. Schneller, vielleicht.
Die Katze niest.
Take me home, country roads.
Das ist anders, so anders.
Die Sinnlosigkeit sehen, ohne, dass es wehtut.
So einsam sein, ohne, dass es schlimm ist.
Das ist neu, aber schön.
Mehr schön als scheiße jedenfalls.
Eigentlich aber auch nur egal.
Letztendlich.