#25
Vor ein paar Monaten noch, als der Junge und ich am offenen Fenster Kugeln aus Aluminiumpapier drehten, stand der Cowboy lachend und feixend in unserer Einfahrt.
Jetzt hört man nur noch wenig von ihm, und schon gar kein Lachen, das heißt, eigentlich hört man viel von ihm, nur eben kein Lachen.
Er droht mal wieder mit Selbstmord. Das ist immer noch nicht witzig, aber bedrohlich ist es auch nicht mehr.
Er tut es doch nicht, sagen Simba und Zorro, und das ist mehr eine Hoffnung als eine Gewissheit.
Nachts therapiere ich ihn dann, das ist ganz einfach. Er bündelt seinen Seelenmüll und schaufelt ihn, gepaart miz existenziellen Fragen, auf den riesigen Berg meines eigenen Seelenmülls.
Der Einser ist über das große Meer geflogen, weg von der Dorftristesse und dem suizidalen Kindheitsfreund. Vielleicht bringt er uns ein paar mexikanische Nutten mit, oder wenigstens einen von diesen Geschirrspülern, die auch Müll schlucken.
Da setzen wir dann den Cowboy rein, bis sein Kopf leer ist, vielleicht darf ich dann auch mal wieder schlafen.